Denkkonzept zum Kinderspiel
Das Verständnis von Kinderspiel und dessen Funktionen verändert sich im Laufe des Lebens. Kinder haben eine ganz andere Perspektive auf das Spiel, als Erwachsene. Um Kinder möglichst gut in ihrem Spiel unterstützen zu können, ist eine Kenntnis dieser Unterschiede jedoch wichtig.
Während Kinder klar zwischen Spiel und nicht-Spiel unterscheiden, gebrauchen die Erwachsenen gerne Zwischenkategorien. Für die Kinder gibt es hingegen keine Aktivität, die ein bisschen Spiel ist, sie ist entweder Spiel, oder eben etwas anderes.
Auch bei der Identifikation von Kinderspiel zeigen sich unterschiedliche Ansichten. Während Kinder das Kinderspiel in erster Linie mit Brettspielen (heißt „Spiel“) assoziieren, denken Erwachsene dagegen an das Rollenspiel (beinhaltet viel „Fantasie“). Der Fokus der Erwachsenen auf den Aspekt der Fantasie im kindlichen Spiel führt auch zu einer Einordnung von kreativen Tätigkeiten als Spiel, welche von den Kindern als zu passiv angesehen werden oder durch andere Faktoren von Spiel abgegrenzt werden (siehe Grenzen des Spiels). Ansonsten ist die Identifikation von Spiel sehr ähnlich, wenn sich auch die Begründungen dafür, warum etwas Spiel ist, unterscheiden.
Phase |
Kinderspiel ist was Spiel heißt |
Eigene Interpretation von Kinderspiel |
Emanzipation vom Kinderspiel |
Retrospektive Verklärung |
Spielkonzept |
Kinderspiel ist eine aktive, soziale Tätigkeit, die Spaß macht und meistens mit Bewegung einhergeht oder durch die Benennung mit dem Wort "Spiel" klar kategorisiert ist. |
Kindliches Spiel ist eine aktive, kreative Tätigkeit, die Spaß macht, bei der die Fantasie eine wichtige Rolle spielt, Kinder die Zeit vergessen, sowie verschiedene Rollen einnehmen
können und die ohne ein bestimmtes Ziel verfolgt wird. |
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Funktion des Spiels |
Alltag |
Freunde treffen
Beschäftigung |
Freunde treffen |
Lernen, Entwicklung |
Realitätsbezug |
Fantasievoller, spielerischer Realitätsbezug |
Fantasie als Teil der Kindheit |
Trennung von Fantasie und Realität |
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Perspektive auf das Spiel |
Spielen ist immer und überall |
Spielen ist wichtig, weil es Spaß macht |
Ein bisschen spiele ich noch, aber das ist eigentlich für Kinder |
Spielen ist wichtig, damit Kinder sich frei entwickeln können, Kinderspiel ist das, was ich selbst nicht mehr mache |
Die Inhalte auf der Website behandeln ausgewählte Aspekte der Publikation Gelder, M. (2016), Kinderspiel aus der Perspektive der Kinder - Eine explorative, methodologische Annäherung an die Lebenswelten von Kindern, Forum Bildung Bd. 4, Berlin u.a.: LIT Verlag.